Am
Hl. Abend, besser gesagt mitten in der Nacht saß ich in
der Loggia meiner Mutter, rauchte eine Zigarette und
schaute ins Nichts. Plötzlich kam im Innen: Christus
kann nicht geboren werden und kann auch nicht sterben. Es
ist ein Zustand des Ich-Bin, besser ausgedrückt, ich bin
Christusbewusstsein. Ich
hatte mir am Abend fast die Lunge aus dem Leib gekotzt
und es war klar, da kommt wieder was Größeres. Ich
überlegte und überlegte, was es sein könnte, das ich
so zum Kotzen fand. Zuvor hatte ich Panikschübe und
weinte auch bitterlich. Das Weinen kam von tief innen
aber der Grund war noch nicht klar. Gedankengänge waren
zum Beispiel "mitleiden". Ich hab es einfach
satt, so in anderer Leute Leben hineingezogen zu werden,
als sei es mein eigenes, vor allem, wenn es um
Situationen geht, die ich schon hinter mir habe. Diese
elende Märtyrernummer muß ein Ende haben! Es kam auch
sowas wie "Last der Welt tragen" hoch und
nachdem ich zum Thema Kirche und Religion hypersensibel
bin, wurde ich richtig wütend drüber. Was noch kam war
sowas wie "du bist schuld am Untergang von
Atlantis". Das hätte die Stärke der Panik
gerechtfertigt aus energetischer Sicht. Ich
war eingeladen zu unserer Weihnachtsfeier und saß
deshalb nachmittags unter der Trockenhaube. Plötzlich
hatte ich fast unerträgliche Herzschmerzen und richtig
Angst. Blitzschnell überlegte ich, mein Hausarzt ist im
Urlaub; kann ich die Praxisgebühr zahlen; kann ich für
sowas auch den Notarzt anrufen. Von dem Moment an war ich
einfach nur fertig. Allein der Gedanke, am nächsten Tag
Dienst zu haben, war unerträglich, denn ich wusste, ich
halte das nie durch. Der Schmerz ebbte zwar ab aber die
Angst blieb. Die Weihnachtsfeier fand natürlich ohne
mich statt und was mir blieb, war Panik und
Schuldgefühle ohne Ende weil ich den Dienst nicht machen
konnte. Irgendwann mitten in der Nacht wurde mir auf
einmal klar, alles, was ich über Liebe wusste, war
nichts anderes als die komplette negativ Ego Nummer:
Martyrium, anderen gehorchen müssen um geliebt zu sein,
sich selber verleugnen, sich selber zerstören, nur
andere lieben, kurz alles, was auch diese angeblichen
Heiligen gemacht hatten. Das ist doch wirklich der
Gipfel! Sich selber lieben ist nach deren Definition ein
Verbrechen und muß anscheinend bestraft werden. Heute
morgen zwischen aufwachen und ganz wach sein, überlegte
ich, wie es ist, im positiven Ego zu leben. Das "ich
bin gut genug". Als ich dann aufstand, überlegte
ich: War das der Endkampf mit dem negativen Ego? Hab ich
tatsächlich gesiegt? Lazaris sagte ja, urplötzlich ist
der Kampf vorbei. Momentan komme ich mir vor, wie wenn
ich auf Zehenspitzen durch diesen Zustand laufe, damit er
ja nicht verschwindet. Das negative Ego ist ja die ganze
Angst, dieses ewige Gelaber "du musst, du sollst, du
hast gefälligst, etc." Gestern sagte ich noch zu
einer Freundin: Wenn ich doch nur mal wenigstens für
kurze Zeit in dem Zustand ohne Angst und blabla wäre.
Das müsste wie Urlaub sein. Jetzt hoffe ich natürlich,
dass der Zustand auf Dauer anhält. Vor
ein paar Tagen wieder zwischen aufwachen und ganz wach
sein, war das Thema: So ein Blödsinn "Armut des
Geistes". Es kam einiges zu diesem Thema aber leider
brachte ich nur diesen einen Begriff mit rüber ins
Wachbewusstsein. Ich kann mich noch gut erinnern als mir meine Männlichkeit sagte: Das einzige, was mir geblieben ist, ist Kampf und Aggression. Lange war mir nicht klar, was dahinter steht. Jetzt sehe ich es mehr und mehr. Ein Nationalheld ist z. B. einer, der soviele wie möglich tötet, foltert, gefangen nimmt, deren Land und Eigentum zerstört und deren Frauen vergewaltigt. Wenn der dann nach Hause kommt, wird er gefeiert und geehrt und bekommt viele Orden, weil er so tapfer für das Vaterland gekämpft hat. Damit wir das auch nie vergessen, werden in Holiwood die entsprechenden Filme produziert. Das ist dann das männliche Vorbild. Igitt! Hermetische
Gesetze: In diesem Gesetz fehlt genau ein Schlüsselwort, das Wort "glaube". Das Gesetz muß richtig heißen: Ich kann im Außen nur das sehen, was ich im Innen glaube, zu sein. Wenn dieses Gesetz richtig wäre, dann müsste ich im Innen "Mist" schwingen, denn das sehe ich im Moment in meiner äußeren Welt. Die
letzten Tage hatten wir draußen Sturm und genauso ging
es mir innen. Meine Emotionen erreichten etwa Windstärke
12 oder so. Plötzlich hörte ich in den Nachrichten: Die
"American Pride" (der amerikanische Stolz) hat
es an die Kai geknallt und versenkt. Ich spürte
Schadenfreude. Diese Symbolik ist wirklich fantastisch.
Dieser elende amerikanische Traum hat uns Menschen
Jahrhunderte gepeinigt und gequält. Eigentlich ist das
ganze ja im alten England entstanden und zwar zu Beginn
der industriellen Revolution. Es liegt das Versprechen
zugrunde: Unbegrenzte Produktion ist unbegrenzter Konsum.
Dieses Versprechen ist aber nicht haltbar. Wir Menschen
werden seitdem nur ausgebeutet und in der letzten Zeit
hatte ich oft den Eindruck, dass es im Moment genauso
schlimm ist, wie in den Anfängen. Ich weiß das, denn
ich war eine dieser Personen, die auf Knien rutschend um
Arbeit gebettelt haben, nur um überleben zu können. Ich
lümmelte mal wieder des nächtens auf meiner Couch und
war total unzufrieden. Plötzlich wusste ich, ich brauche
eine totale Wende in meinem Leben. Dieses Alte langweilt!
Es gibt keinen einzigen Bereich mehr, wo ich das Gefühl
habe, noch etwas lernen zu müssen oder wollen. Ich will
nur eines - weg! |
Christusbewusstsein |
---|